Filmografie
1985
DIE FRAU MIT DEN KARFUNKELSTEINEN ( nach E. Marlitt )
Mit Agnes Fink, Siegfried Steiner, Irina Wanka, Christian Quadflieg, Barbara Valentin, Eleonore Weißgerber.
Drehbuch: Karl Wittlinger
Drehbuchbearbeitung: Dagmar Damek
Regie: Dagmar Damek
ZDF, Dr. Wolfgang Patzschke / Allianz - Film Berlin, 100 Min.
Kamera: Nurith Aviv
Ausstattung : Jürgen Kiebach
Kostüm: Gesina Seldte
Musik : Wolfgang Gelmini
Schnitt: Ingrid Willrodt
Regieassistenz: Thomas Nennstiel
Synopsis:
Ein „Gartenlaube- Plot“, wie er im Buche steht: Ein adeliger, reicher, aber labiler Witwer wagt es nicht, sich unter den Augen seiner despotischen Schwiegermutter zu seiner Geliebten und ihrem gemeinsamen Sohn zu bekennen. Erst nach seinem Tod fliegt die unstandesgemäße Liebschaft auf. Die „gute“ Tochter des Witwers versucht dem Halbbruder zu seinem Recht und Erbe zu verhelfen, was ihr „böser“ Bruder nach allen Regeln der Kunst zu vereiteln sucht. Schließlich siegt das Gute. – Happyend.
Pressezitate:
AZ München, Ponkie, 27. 12. 85
Sage keiner etwas gegen die Gartenlaube-Marlitt: Hatte sie doch mehr im kleinen Finger als andere in ihren sämtlichen erheirateten Karfunkelsteinen. Deshalb sind Marlitt Verfilmungen für das Fernsehen jedes Mal ein Fressen. Auch „ Die Frau mit den Karfunkelsteinen“ ( karfunkelnd inszeniert von Dagmar Damek ZDF ) labte Herz und Gemüt angemessen erbaulich. Denn dass die adelsgeile Amtsrätin ( Aufsteigerdrache von Format: Agnes Fink ) am Ende dem heimlich gezeugten Erbbüblein ihres Schwiegersohns ( Christian Quadflieg ; Schwäche, dein Name ist Mann ) das seine nicht mehr entreißen konnte, dafür sorgte schon ihre voll emanzipierte Enkelin Margarete.
Irina Wanka gab dem unbestechlichen Charakterfräulein spröden Charme, wurde aber weit übertroffen von Selda Günther: Ein prächtig massiver , gescheiter Trampelfratz in der Etepetete-Bude.
SZ München, Birgit Weidinger, 27.12. 85 ( zum Weihnachtsprogramm )
... Karfunkelgestein leuchtet matt, wenn Illusionen der Expertin E. Marlitt aus dem Schubfach der „Gartenlaube“. hervorgeholt werden und Geschichten zum Herzerweichen aufgetischt werden. Diese muss man, wir wissen´s aus der ZDF Tradition, ganz ernst nehmen. Dagmar Damek tat es im Verein mit Schauspielern, denen zuzuschauen Vergnügen bereitete, auch und wenn und weil die Geschichte knirscht und das glückliche Ende noch schneller und unvermittelter kommt als die Sonne, die auf den Regen folgt. Die Abrechnung mit den oberflächlichen, hochfahrenden, dümmlichen Personen bürgerlicher, wie adeliger Proveniens und ihr tapferes Eintreten für soziale Belange, das der Gartenlaube-Autorin seinerzeit Zulauf brachte, war auch diesmal wieder zu besehen, veredelt durch die Patina der Altertümlichkeit - kein moderner Schwarzwaldglamour kann dagegen anglimmern.