Filmografie
1998
SOMMERGEWITTER
Mit Maruschka Detmers, Michael von Au, Alexander May, Claudia Messner
Drehbuch. Christiane Sadlo
Regie. Dagmar Damek
ZDF, Günther van Endert / Aspekt – Telefilm, 90 Min.
Kamera: Lothar Elias Stickelbrucks
Ausstattung: Dietmar Linke
Kostüm: Gurli Thermann
Schnitt: Klaus Dudenhöfer
Musik: Patrick Buttmann
Regieassistenz: Matthias Meyer-Hanno
Synopsis:
Hanna Lorenz führt zusammen mit ihrem Mann eine Tierarztpraxis in der Grosstadt. Als sie eines nachts von ihrer Teenagertochter angerufen werden, man möge sie von einer Party abholen, macht sich der Vater auf den Weg und verunglückt tödlich, - was die Tochter in schwere Schuldgefühle stürzt.
Im Bemühen für sich und die beiden Kinder einen Neuanfang zu schaffen, entschließt sich Hanna, eine zum Verkauf stehende Tierarzt Praxis auf dem Land zu erwerben. Die Kinder sind entsetzt. Hanna trifft bei den Bauern auf Ablehnung. Es ist ihnen unmöglich eine Frau als Tierdoktor ernst zu nehmen.
Graf Daldorf, ein wortkarger verschlossener Pferdezüchter, für den Hannas Vorgänger viel gearbeitet hatte, scheint auch nicht viel von ihr zu halten. Dazu kommt, dass sich Hannas Tochter, eine leidenschaftliche Pferdenärrin, in den Grafen verguckt hat. Der aber scheint inzwischen Interesse an Hanna zu entwickeln, - was die ohnedies gespannte Mutter Tochter Beziehung zusätzlich belastet. Der Verlobten des gräflichen Pferdezüchters ist Hanna ohnedies ein Dorn im Auge und sie lässt keine Gelegenheit aus, Intrigen gegen sie zu spinnen.
Berufliches Können und Beharrlichkeit verhelfen Hanna doch zu stetigen Streckensiegen und schließlich zur allgemeinen Anerkennung.
Pressezitate:
AZ München, Ponkie, 24. Dezember 1998
Sommergewitter
Holsteinisch durchgepilchertes Reiterhof-Melodram ( Tierärztin kriegt Grafen), fein besetzt und edel gestylt.( Regie: Dagmar Damek )
Frankfurter Rundschau, Thomas Thieringer, 24. Dez. 1998
....Also: Christiane Sadlo hat dem Mangel an Pilcher-Vorlagen nachgeholfen und für Dagmar Damek ein Drehbuch geschrieben, in dem alle Schicksalsschläge und Stimmungslagen bedient werden, die wir von einem Melodram erwarten,....
... weil Maruschka Detmers das ohne große Aufregungen und Sentimentsdrücker spielt ( und mit reizvollem holländischen Akzent spricht ), weil Regisseurin Dagmar Damek vor allem die Männer mit leichter Ironie charakterisiert und weil Alexander May den alten Doktor Martens mit feiner Schrulligkeit gegen den melodramatischen Ernst anspielen lässt und gelegentlich das Wetter so hübsch in die Gefühlskerben passt, ist das zwar noch lange kein aufregendes Stück, aber doch eines, das die Synthetik solcher neu entwickelter Machwerke redlich überwindet. Aber, ist Redlichkeit nicht gerade bei diesem Genre falsch?
Müsste da nicht drauflos geschmalzt werden?, dass die Tränendrüsen ganze Bäche ausgießen? Nein, nein! Das Leben ist hart genug, um auch noch mit aufgeblähten Schicksalsschlägen belästigt zu werden. Der Fernsehfilm Dagmar Dameks ist nicht ohne Witz: „Sommergewitter“ im Winter. Nett, wie das Fernsehen vorbereitet auf die kommenden Klimaverschiebungen.